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// Letzter Arbeitstag 2/2 – Der rottende Faden.


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[Ein Transformer jagt mich durch einen Aufzugschacht. Was will er? Ich entkomme, meine Augen gebannt auf ihm.]

Ich bin im Büro. Die letzten Stunden im grauen Gefühl. Es hängt verschleiernd über mir – alles und doch nichts hier. Ein feierlicher Abschied bleibt (wie gewünscht?) aus. Traurig? Nicht sehr. Eher verhaltene Nachfragen, gezwungen und desinteressiert – oberflächlich wie fast alles dort. Es wabert ein Dunst der Leere und Lustlosigkeit. Nimmt mich ein, absorbiert partielle meine Gedanken. Lässt freudige Momente, authentisches Aufstreben verkümmern oder transformiert es in Nichtigkeiten. Der Gesang der Ambitionen verklingt im grauen Schleier und wirft einen sehnsüchtigen Schatten. Nur noch ein wenig – überschaubare Minuten bis zur Lichtung der Fremde. Der Fremde. Das Gefühl das mich jeden Tag überkam. Nicht ich selbst zu sein. Eine Person, die ich ungern ausführe, die Attitude gelegentlich trage wie der Kaufmann kein Goldstück. Ein grau meliertes Etwas, dass mich aufzehrt, sich nicht heraustraut, das niemanden hinein lässt; soziale Komponenten für Nichtig beachtet und eines Wegwerfbechers gleichkommt. Lieber zurückhaltend agieren, die Anderen werden es schon wissen warum. Unaufgeklärt bleibt das Verhalten dennoch. Ein dumpfer Flug über ein dorniges Dickicht. Es regnet Fragen. Selbstbefragung. Welche Rolle nehme ich hier ein? Akzeptiere ich sie oder nimmt sie mich ein wie ein dunstiger Schaum? Klebrig und undurchsichtig. Ich war durchaus zufrieden mit der Rolle – meistens. Reaktionen der Chefin ungeachtet. Irgendetwas rumorte jedoch in mir. Dieser Hass, dieser Ekel dazuzugehören. Wie ein falscher Wolf im falschen Wolfspelz, der gerne in einem Schafspelz stecken würde. Gierig nach Authentizität., weg von Plattitüden und dekorativen Schnörkeln an der Oberfläche. Bereicherung – ich sehnte nach Bereicherung und nicht Belustigung. Kein Auffinden. Nur noch mehr destruktive Dekorationen und verworrene Verwinkelungen. Raus. Raus aus dem Labyrinth der Ungewissheit, weg mit der Schlinge der Hinterlistigkeit. Facetten aus Milchglas, brüchig und verheimlichend. Behind closed doors. No one knows what happens.

Eine Verabschiedung? Eine Farce. Eine Kiste, die trügerischer nicht sein könnte. Desinteresse par excellence und unaufrichtige Glückwünsche. Fehlgeleitetes Interesse.

Eine Verabschiedung!

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