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// Auf dem Wickeltisch der Aneinanderreihungen.



Schreibe er etwas Aberrantes, etwas dynamisch Distinktives und bestenfalls leicht Bekömmliches. Heute nur keine dyspeptischen Textmanifeste, die dem schleichenden Weltschaden noch eine helfende Hand zu reichen scheint. Ich walke meine Kenntnisse sauber durch, verflechte mich hie und da, nippe an der Bottle full of Blues und werte mich selber zusehends auf. Meine ich wohl mehr, als es der Tatsächlichkeit entspräche. Auf dem Wickeltisch der Aneinanderreihungen setz ich mich bedacht hin, spule zurück und schleppe euch ein wenig zurück. Zurück zum Anfang.


Die tägliche, verwaschene Patina trifft auf die gerade mal sekundenlang wache Retina. Ein Graus, ein widerwärtiges Lauern unwirscher und ins Tief ziehender Gedanken. Welche Popup-Fresse scheint einem heute im Spiegel entgegen? Im Bett ist es noch warm. Das Lauern und die Unumsichtigkeiten kommen erst, zumeist, etwas später. Wenn ich direkt im Bett mutige Sonnenstrahlen ins Gesicht bekomme, is es aus, ein blümerantes Finish mit schweren Bleikugeln im Kopf. Besser also die Schlafmaske noch drauf lassen. Noch beschäftigt einen keiner, noch liegen Termine Stunden, wenn nicht sogar Tage, entfernt. Das bringt meine innere Unruhe keineswegs zum Verstummen. Eher schachert sie die ganze toleranzlose Scheiße noch mehr an. Könnte ich, dann würde ich auch wollen. Sollen sowieso. Schulter tut immer noch weh. Räudig, wie der eine Umstand von einem anderen abgelöst wird. Umstandsfreies Herumwuseln gab es schon lange nicht mehr. Immer ist irgendwas. Und irgendwie kommt man vom Irgendwas dann irgendwann recht fix ins Grab. Kleines Jucken hier, leichte Entzündung da. Exitus. Da kann man sich noch so viel Hylo Care, Moisturising Cream oder Piperin aus Bio-Pfeffer in den Schlund schippen. Ein falsches Knacken und das war’s. Bis dahin kann man nur hoffen, dass man noch eine Sprache gelernt, kein Paraffin getrunken und latente Glückseligkeit erreicht hat. Oder zumindest den Löffel unter der Spüle wieder hochgeholt. Alles von ähnlicher Wertigkeit, wenn man bescheiden und ehrlich ist. Knapsereien. Im Endeffekt läuft es dann doch sowieso nur auf einen Limerick raus. Mann kommt zur Welt, liegt im Bett, stirbt, obwohl er seine Suppe noch gar nicht angerührt hat. Undankbarer Fettsack.

Plot twist. Ich zerknülle die finsteren Gedanken, steige auf den höchsten Dachfirst und werfe sie fristgerecht auf eine brennende Welt. Heizt sie damit noch mehr auf, wird gelöscht oder gibt sie dem Ganzen kein bisschen Beachtung? Letzteres. Immer. Der neuralgische Punkt, der man zu sein glaub, ist in Wahrheit ein Fabelwesen. Jenes fabuliert, konfabuliert in absurden Zügen, ein wahnwitziges Ständchen nach dem anderen. God save the Fabelwesen und möge es dem, der es in sich trägt, für lange Zeit dienen. Oder zumindest, bis die Suppe kalt geworden ist.

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