// Ein eingespieltes Team.
Montag, zur besten Latte-Macchiato-Zeit. Das Ehepaar, jeder mindestens 69 Pfingsten und 70 Osterfeste (50 davon gemeinsam) erlebt, schlendert behutsam ins Café. Zwei Mal Latte Macchiato wird bestellt, Stühle gerückt und Tische verschoben. Der Platz im Eck wurde es schließlich. Er hilft ihr aus der Jacke. Selbstverständlich. Ich schäume die Milch und gieße ein. Beim Servieren senkt sich die weiße Masse noch etwas weiter ab. Ein Schaumspielplatz entsteht. Sie schaut ihn an. Alles richtig eingeschätzt nimmt er ihr Glas und trinkt den Schaum ab. „Oh, ich hätte ihn auch ohne Schaum machen können“, beteuere ich. „Schon gut“, beginnt der Herr mit schickem Hörgerät. „Wir sind schon ein eingespieltes Team“. Beide kichern. Schelmisch. Liebevoll. Selbstverständlich. Im Hintergrund spielt ein Indie-Song das Thema des Mittags. „Ich mag Latte Macchiato ja sehr, aber der Schaum ist mir immer zu viel, [obwohl ich das dem Macchiato-Getränk auch gar nicht abschwatzen will].“, erzählt mir die Dame im schicken Blouson. Ich nicke zustimmend und sortiere indes Geschirr. Die letzten Schlucke finden problemlos ihren Weg. „Ich zahle mal die leckeren Dinge.“, meint der Herr. „9,80€“, meine ich und öffne geräuschvoll die Kasse. „Schön haben Sie’s hier. Sehr gemütlich.“ „Sind Sie von Berlin?“ „Ja. Naja, von Frohnau. Wir fahren manchmal rein, stellen das Auto bei der Merkel ab und laufen dann am Wasser entlang. Rein in die Stadt. Die alten Knochen etwas bewegen.“ Wir schmunzeln. Sie trinkt den allerletzten Schluck und steht auf. „Du musst die Jacke aber schon anziehen, is doch noch etwas frisch draußen.“, sagt er schelmisch, liebevoll und hilft ihr beim Anziehen. Selbstverständlich. Der nächste Indie-Song spielt die Beiden hinaus. Latte-Macchiato-Zeit ist vorbei und der 70. Pfingsten steht bald schon vor der Türe.