Ein Augenblick in 6/43 Sekunden.

Der Moment, den niemand beobachtete, niemand erlebte – nur einer.
Es war geradeben.
Der Wind verfing sich in einer der Unkrautpflanzen unter der Bank. Mr. Solaris wand sich seinen Weg durch die morschen Holzbretter hindurch, legte seine hütende Hand auf Sand, Äste und Pflanzen; umflirrte alles behände, so als wäre er eben erst erwacht. Ein Spatz pirouettierte mit brummigem Flattern durchs Gewölk. Ein zartes Knistern durchstob dabei den noch kühlen Morgen. Eine Taube (Hohl-Kegel- oder Türkentaube) gurrte hoch über mir auf einem Haselstrauch ihre markante Monotonie. Hernach wirbelten die seidigen Klänge der herannahenden Jogger die verklungene Stille auf. Die nahen Vögel zwitscherten den Morgengruß, den Sonnengruß, deren sicher-kraftzehrende Melodie, eine leichte Übung für die von Zoten erfüllten Luftikusse bedeutete. Ein gravitätisch anmutender Hahn gab seinerseits den Gruß an Mr. Solaris hinauf, übertönte alles und so schnell es erklungen war, so rasch entschwand es der Morgenstimmung auch wieder.
Hundegebell vom anderen Flügel des kleinen Parks. Dumpfes Schmettern, wuchtig, voll. Ein Bariton in Tonlage und Timbre.
Dieser Choral zerfloss alsbald in eine Impression.
Man steckte in einem Gemälde. Zu nah, um alles betrachten zu können. Gerade nah genug, um sich seiner quälend schönen Erhabenheit gewahr zu werden.
Ein Augenblick in 6/43-Sekunden.
Comments