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// Niederschriften für eine Dame 1/3 – Fermentiertest Akryl und lächelnde Silhouetten.


Das Surren der sich schließenden Wagontüren betuchte mich mit angenehmer Vorfreude und dem leidigen Bewusstsein, dass mein Hals , mittlerweile emanzipierter verbündeter meines Schmerzempfindens und den Sinus-Nebenhöhlen, die Fahrt über an seine Zwei-Liter-Dosis Limonen-Ingwertee gefesselt war. Kinderfreie Stunden, im behaglich-panoramaesken Ruheabteil, schaukelten mich zum Film '45 Years' und zu einem Text über die wissenschaftliche Fundierung des Limbic-Ansatzes behutsam hin und her. Von Außen versuchten die wohlig wärmenden Sonnenstrahlen elegant und leichtfüßig durchs Fenster zu tänzeln, stießen jedoch auf wenig Beachtung und begnügten sich empört mit den wellig-summenden Bienchen. Mein schwarzer Wollschal schmiegte sich angenehm leicht um meinen Hals, während mein Sitznachbar gebannt auf sein iPad starrte und die Umgebung um uns herum pastellig-schimmernde Facetten auf uns warf. Immer wieder erklang die Stimme des Schaffners, welcher sich für einen arbeitsreichen Samstag ein wenig zu quirlig anhörte, und hierbei ein herrlich angenehmes Timbre vorwies. Selbst die Verspätung von sieben Minuten konnte er innerhalb von zwei Minuten auf eine Minute herunterkürzen. Chapeau! Beim Öffnen der hydraulisch-verschlossenen Türen sprang mir eine unerwartet lauwarme Brise entgegen und hielt die Umarmung einige Minuten, bis ich in den nächsten Zug hinein hüpfte und ein Sechser-Abteil aufsuchte - nur noch eine weitere Person sollte hierbei meine Weggefährtin sein.

Hier stehe ich nun, in Crailsheim.

Weitere Texte sollen hier anschließen und deine Zeit ein wenig in Anspruch nehmen. Bis dahin ein wunderbar eloquenteste Au Revoir und die liebsten und couragiertesten Grüße an dich.

M.

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