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// Wenn Tagtäglichkeit alltäglicher werden muss.

  • Autorenbild: Michael Schuster
    Michael Schuster
  • vor 4 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit

Den Einstieg hätte ich gerne schlicht, ruhig. Unaufgeregtheit, nicht Inhalt. Rein ins Dorfleben, mit Beschreibungen. Was es dort eben so zu beschreiben gibt.


Herbst, Regen prasselt aufs Dachfenster. Die Tropfen wechseln ihr Gewicht, mal so, mal so oder mal so. Etwas Schweres landet auf der Scheibe. Krach. Wir schneiden ins Zimmer hinein. Zwei Jungs schauen sich fragend an, machen dann aber an ihrem kleinen Projekt weiter. Heizung is auf 3, mollig warm. Eltern sind nicht da, Tee steht und verströmt sein fruchtiges Aroma. Hagebutte infundiertes Wasser, allerletzte Wahl der Beiden, direkt vor Kamille und Pfefferminz. Sauöde und bitter. Why?


Die Straßen reflektieren das Licht so gut es geht und Autos rauschen darüber, mit dem Klang den Autos machen, wenn sie über nassen Asphalt rauschen. Eine Art.. Rauschen.


Das schwere Objekt auf dem Dachfenster – es liegt immer noch dort – fühlt sich entweder wohl oder ist tot. Beide Optionen, samt aller anderen, existieren im Moment nicht. Und noch ahnten die Beiden nicht, welche verhängnisvolle Wendung sich aus diesem Objekt erben sollte. Die Jungs aber schreiben gerade an einer Kriminalgeschichte. Wie Jugendliche das gelegentlich taten; 1995. Mit gesunder Naivität und einer nichts-im-Weg-stehenden Kreativität. Zwei Jungs werden zu zwei Jungs, die einen mysteriösen Fall lösen. Geld gibt es dafür natürlich auch. Sehr viel sogar: 10.000 Mark. Dafür lassen sich einige Überraschungseier und Gruselclub-Bücher kaufen!


Das schwere Objekt rutscht ungehindert die Schräge hinab, bis zum Ende des Fensters, weiter aber auch nicht. Die Knaben schreiben ihren Tee zu Ende und trinken dabei ihre Geschichte aus. Ein Donnerstagnachmittag, grau, regnerisch, perfekt. Das Dorfleben, nur in spannend und geheimnisvoll. Eine realistische Fantasiewelt, gleich neben dem Fußballplatz am Wald und hinter der eisigen Vulkanfestung Draculas.


Irgendwann steht die Geschichte, irgendwann wird sie aufgenommen. PLAY + REC wird gedrückt, die MC bespielt. Und hier, liebes Reminiszenzflüstern, wurde die magische und unverwechselbare Willi-&-Hannry-Sagenwelt begründet, ging los und sollte zwei Jahre lang zur wunderbarsten Heimat der Jungs werden. In über 50 Folgen jagten sie nach dem goldenen Helm des Julius Cäsar, verirrten sich in wuchernden Dschungelgrotten und halfen Edwin und Erwin nicht nur einmal aus so mancher misslichen Lage.

 
 
 

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