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// Sportlich (Der Dürstende)


„Ich hatte ihr geschrieben, dass sie für mich, phänotypisch, ein Lichtfeld aus zauberhaften Melodien ist und ich dadurch endlich die Wunderbarkeit, die unlängst zwischen Licht und Schatten weilt, in mir aufnehmen kann.“

– Joey McMillian

Deutlich gezeichnete Eleganz vermaß den Raum und musterte ihn in aller Deutlichkeit. Träumende und in höchster Glückseligkeit schlummernde Sternschnuppen hätten ihre Person nicht magischer erschaffen können. Jede liebevoll platzierte Sommersprosse, jeder wohlgewählte und seidenbetuchte Blick, jede Strähne des gülden kastaniengefärbten Haares umschmeichelte die Wahrnehmung und gab sie nicht mehr frei. Sie zog sie an sich, nicht zu fest, sondern mit einer faszinierenden Bescheidenheit und atemberaubenden Herrlichkeit. Die Lichtreflexionen, die auf ihre Wangen trafen, bewegten sich freudig tanzend um sie herum und gaben all ihren Glanz mit Freude und Liebe an sie ab. Nichts konnte ihr ausgeschlagen werden, wobei sie nicht einmal um etwas bat. Alles verlief organisch und evozierte jenes Verhalten wie selbstverständlich. Es war ein Tänzeln im schneeweißen Feld der Poesie und sie wusste, wie sie keines der dicht gewachsenen Blümchen zertrat. Eine elegante Noblesse, so weich und herrlich, dass mir die Betrachtung zur empfundenen Lust als Befriedigung völlig ausreichte. Die Momente, nach den passenden Worten zu stöbern, verliefen sich ins Unendliche und darüber hinaus. Ein repetitiver Prozess, der immer dieselben Phrasen ins Bewusstsein schleuderte. Randomisierte Freundlichkeit, herzerwärmende Ehrlichkeit oder sinnlose Hinterfragung. Worte, die sich routinierter hätten nicht anfühlen können, kamen ins Schlingern und durchbrachen die Absperrungen der Semantik, hinaus ins Wortgewirr des Unverständlichen. Die Adoleszenz hatte mich selten so schnell eingeholt und direkt ins Präpubertariat katapultiert.

In ihren Augen verlieren sich die Zeit und alles, was an Negativität in mir vorherrschen mag. Prachtvolle Momente werden dort geboren und sprießen von hier an in die Welt hinaus; zu beglücken und zu zerstören. Ein jedes Blinzeln spinnt mich weiter hinein in das Geweb‘ aus sanfter Stille, melodischer Anmut und betörender Wonne. Sie ist der Zwirn, der die Mannigfaltigkeit der Unendlichkeit miteinander verknüpft, sie mit reinstem Liebreiz schmückt und ihr den Klang des Universums einhaucht. Ihre Magie lässt mich zerfließen und mir die Wahl einer erneuten Rekonstruktion oder der völligen Hingabe, mich in der beständigen Herrlichkeit der Sehnsucht zu suhlen. Immer wieder von neuem, diesen Zerfluss zu spüren, immer wieder von neuem in die friedvolle Vergänglichkeit, des wunderschönsten aller Momente, einzutauchen. Mich als demütige Leinwand ihren Farben hinzugeben. Ephemerisch ist jede Sekunde die ich sie erblicke und jede dieser schafft neue Begierde. Aufbegehren einer Sekunde, welches in der Unendlichkeit ihren verdienten Platz zur Entfaltung findet. Sobald sie vorüber scheint beginnt nahtlos eine neue; noch begehrlicher, noch sinnestaumelnder. Ins schier Unaufhörliche wird dies gespielt, bis mich der Realitäten Gnade aus meiner Trance reißt und mich erdet und gleichzeitig die Möglichkeit gibt, mich in der Dame erneut zu verlieren. Ihrem Duft anheimfalle und der engelsgleichen Grazie verfalle. Licht ist jetzt nicht mehr nur etwas Visuelles und Fühlbares. Olfaktorik und Gustatorik kommen hinzu. Ich atme das Licht und rüge mich, wieso ich diesem Wesen nicht schon viel früher begegnet war. Ein Augenblick mit ihr verleiht, nein, schenkt mir lauten Herzschlag, ein pulsierendes Gemüt, das sich über und in mich legt, fein benetzt und mich im Geschmack der Vollkommenheit schweben lässt. Perfektion streichelt mir sanft die Wange und küsste mich auf die Stirn. Schnödigkeiten um mich herum verblassen und werden zu Gespenstern ihrer selbst. Im Geiste wandle ich, wie der Reisende durch die Wüste, der dürstete und nunmehr von Oasen umflutet wird. Ein Reigen an Reichtum der ihn umarmt. Leichtigkeit umgibt den Gedürsteten und nährt ihn mit der mütterlichen Brust des Lebens. Nichtigkeiten verschwimmen. Die Wärme in mir könnte nun ganze Heere durch mannigfaltige Winter bringen. Das Leuchten in mir könnte alle nun folgende und auch weitere Nächte mit Licht füllen. Die Liebe in mir wäre einer ganzen Epoche Vorbild und brächte Nationen für immer zusammen. Belehre mich eines Besseren, abstrahiere mich bis zu Unkenntlichkeit und evoziere in mir Ungeahntes. Du wirst mein Strahlen in der Unendlichkeit vernehmen und es wird ganz dir gehören. Lässt mich lächeln und verschmitzt der Weltenseele lauschen. Deine Sommersprossen schmücken dein makelloses Gesicht, machen dich für mich unfassbar schön und bescheren mir traumreiche Nächte des Verlangens. Wie die Blume, einer unerreichbaren Insel, blühst du in ferner Nähe, liebäugelst zu mir herüber. Erblühst, ganz ohne Scheu, in allen Farben und verblühst so elegant, wie es die Natur nur erlaubt, um in Bälde wieder heranzuwachsen und mit hellster Pracht deine Blüten sanft im Wind zu wiegen. Denke beim nächsten Blühen nur ein wenig an mich und mache mich dadurch zum unendlich Glücklichen. Ich werde am Ufer warten und vielleicht, wenn es denn soll, wird das Wasser weichen und ich kann zu dir hinüber und mich, nebst dir, niederlassen. Sei es einerlei. Ich wähne mich bei dir und dieser Umstand vermag es nun alles in Herrlichkeit zu tauchen. Bald schon erblüht der nächste Morgen und es bleibt mir nun nichts anderes übrig, als schelmisch hinüber zu grinsen und damit den Kontakt zärtlich zu nähren.

Aus fern wird nah und aus undurchsichtig klar.

Dein Wartender

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